Pädagogisches Konzept

Was unseren Kindergarten einzigartig macht:
6 Besonderheiten unserer Arbeit mit Kindern

Gelebte Inklusion

„Inklusion ist als grundsätzliche Haltung zu verstehen, die über Integrationsbestrebungen hinausgeht: Alle Menschen einer Gesellschaft werden als Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen angesehen, auf die individuell reagiert wird.“
(Charlotte Bühler Institut, 2009)

Die gelebte Inklusion ist für uns eine pädagogische und menschliche Herzensangelegenheit. Eine Integrative pädagogische Begleitung ist für alle jungen Kinder eine große Chance. Sie ist ein Gegengewicht zu Ausgrenzung und Diskriminierung. Kinder haben noch wenige Vorurteile und das soziale Lernen aller Kinder erfährt durch gelebte Inklusion eine außergewöhnliche Qualität.

Kinder mit besonderen Bedürfnissen erfahren bei uns neben den erforderlichen Rahmenbedingungen z.B. kleinere Gruppengröße, angepasster Betreuungsschlüssel, Raumsituation und Spiel- und Arbeitsmaterialien, insbesondere Offenheit, Zugehörigkeit und Engagement.

Schuleinschreibungsmodell

In den letzten Jahren wurde gemeinsam mit der Volksschule Mondsee eine Kooperationskultur bezüglich der Transition Kindergarten/Volksschule entwickelt.

Unsere institutsübergreifende Zusammenarbeit ist getragen von einem wertschätzenden, respektvollen Umgang der PädagogInnen mit dem Ziel, dass die Transitionskompetenz des Kindes und deren Familien im Hinblick auf den bevorstehenden Schuleintritt gestärkt werden und der Übergang in die Schule gut gelingt.

Die Zusammenarbeit aller Beteiligten beruht auf gegenseitiger Information, Kommunikation und Reflexion.

Die institutionsübergreifenden Kooperation erfolgt im letzten Kindergartenjahr des Kindes in mehreren Stufen.

Die LehrerInnen besuchen die Kinder in unserem Haus. In der zweiten Hälfte des Kindergartenjahres besuchen die Kindergartenkinder gemeinsam mit uns mehrmals die Volksschule. Bei unseren Besuchen erleben die Kinder u.a. den „Affengarten“ (Stationenbetrieb im Turnsaal) sowie einen kurzen Einblick in den Alltag eines Schulkindes.

Atelier Farfalla – Ein eigenes Haus für Farbe, Werken, Kunst

Ästhetik und Gestaltung sind ein Bildungsschwerpunkt im Bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich. Kreatives Gestalten ist eine wichtige Ausdrucksmöglichkeit der inneren Welt, die sich nicht immer in Sprache fassen lässt.

Wir haben das Privileg, dass wir in unserem Garten, gegenüber unserem Hauptgebäude, ein eigenes Haus für die Künste haben. Im Parterre befinden sich ein Malatelier, eine Künstlerwerkstatt sowie ein kleiner Sanitärbereich.

Im oberen Stock sind ein Multifunktionsraum, eine Holzwerkstatt sowie 2 kleinere Räume, in denen wir unsere Didaktischen Spiele sowie diverse Materialien verwahrt haben.

Die Nutzung des Ateliers wird den Kindern im Rahmen eines „offenen Ateliers“, sowie im Rahmen von gezielten pädagogischen Interventionen in Kleingruppen, angeboten. Auf entdeckendes Lernen folgt das schöpferische Tun. Sie können durch genügend Zeit ihrer eigenen Inspiration folgen und in ihrer Tätigkeit aufgehen. In diesem Zusammenhang sehen wir den schöpferischen Prozess wichtiger, als das Werk selbst. Die Kinder erleben sich dabei selbstwirksam, kreativ, individuell und schöpferisch. Es ist uns wichtig, dass die Beschaffenheit der verwendeten Materialien und Werkzeuge hochwertig sind. Dadurch erweitert sich auch die Sachkompetenz der Kinder. Als besondere Bereicherung in unserem Team ist die fachliche Kompetenz, unserer Leiterin Gabriele Schachinger, als freischaffende Malerin sowie unsere Kollegin, Nicole Jausz, Absolventin der Kunstuniversität Linz, hervorzuheben. Das Atelier wird auch im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und der Bildungspartnerschaft genützt, in dem es immer wieder als „offenes Atelier“ für Eltern und Freunde des Kindergartens, oder als Räumlichkeit im Rahmen eines Elternabends, angeboten wird.

Gemeinsam die Jause frisch und gesund zubereiten

Essen ist mehr als ein Grundbedürfnis.

Es ist uns ein Anliegen, dass sich die Kinder selbstbestimmt und selbstwirksam an der Essensituation beteiligen. Zudem ist es uns wichtig, das Gesundheitsbewusstsein zu stärken, einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln zu erfahren sowie die Möglichkeit, neue Geschmackserfahrungen zu erleben.

Die tägliche Zubereitung der Jause ist in jeder Gruppe ein wesentlicher Bestandteil des vormittäglichen Ablaufes. Die Kinder werden bei diesem Prozess integriert. Dies beginnt beim gemeinsamen Einkauf, beim Ernten im eigenen Garten, der Zubereitung und der Präsentation in Form eines Buffets. Das Angebot ist saisonal und wird abwechslungsreich gestaltet. Die Jausenzeit ist individualisiert. Die Kinder entscheiden den Zeitpunkt in einem bestimmten Zeitfenster selbst, wann sie die Jause einnehmen wollen. Mahlzeiten zuzubereiten ist auch Bildungszeit. Die Kulturfertigkeiten rund um das Essen stellen eine Entwicklungsaufgabe für das Kind dar. Es werden Kulturtechniken (kochen, backen, schneiden etc.) erworben. Das handlungsbegleitende Sprechen erweitert den Wortschatz. Essen schafft auch Beziehung, Sozialisation und Identität. Eine Mahlzeit ist in unserem Haus mehr als eine Nahrungsaufnahme.

Sinnesraum Garten

Unser Garten ist nicht nur Spiel- und Erlebnisraum für unsere Kinder. Er ermöglicht aufgrund seiner Vielfalt, der Größe und unterschiedlichen Niveaus multisensorische Erlebnisse außergewöhnlicher Art. Unser Garten beinhaltet mehrere Bereiche …

    • Genussgarten
      Hochbeete mit Kräutern, Gemüse, Blumen; Gemüsetopfpflanzen
    • Naschgarten
      Beeren- und Obststräucher und Obstbäumen
    • Tierbereich
      Hasengehege sowie ein Außenbereich für Schildkröten
    • Rollenspielbereich
      Weidentipi, Palettenhäuschen
    • Bewegungsbaustelle
      mit unstrukturierten Materialien sowie einen überdachten Sandplatz
    • Plätze
      zum Verweilen und Rückzug
    • Rasenflächen
      zum Ballspielen, Laufen, Toben
    • Spielgeräte
      „Rauf und Runter“ Bewegungsanreize durch Spielgeräte zum Schaukeln, Rutschen und Klettern
    • Asphaltierter Bereich
      für Fahrzeuge, Wasserspiele, Außenatelier

Unser Garten wird ganzjährig genützt und bietet dadurch auch wertvolle Erfahrungen mit verschiedenen Witterungsverhältnissen. Das Kind kann so enge Beziehungen zu seiner Umwelt erleben und er ermöglicht dadurch dem Kind unterschiedliche Primärerfahrungen. Der Garten wirkt im Sinne der „Reggio-Pädagogik“ als „dritter Erzieher“. Er trägt aufgrund seiner Diversität für eine ganzheitliche Entwicklung unserer Kinder bei.

Im Sinne der Partizipation wird unser Garten gemeinsam mit den Kindern gepflegt und gestaltet.

  Dies ermöglicht:

    • den Kreislauf der Natur genau zu beobachten
    • Naturerfahrungen
    • Ernten und Verarbeiten von unserem Obst- und Gemüse
    • Freispiel und Rollenspiele
    • Forschen und Experimentieren mit Naturmaterialien
    • dem Bewegungsdrang nach zu geben
    • sich zu entspannen
    • motorische und sensorische Erfahrungen die die Eigenverantwortlichkeit stärken
    • verlegen von spezifischen Bildungsangeboten nach draußen

Sprachförderung

Sprache ist eine Schlüsselkompetenz, mit der sich Kinder den Zugang zur Bildung und zur Welt erschließen. Gute Sprachkompetenzen sind eine wesentliche Voraussetzung für den erfolgreichen Verlauf der Schullaufbahn.

Pädagogischer Auftrag

Sprachbildung sowie die Förderung der Sprache und der Kommunikation ist als Auftrag des Kindergartens im Bundesländerübergreifenden Bildungsrahmenplan definiert und wird von uns auf Basis der geltenden Prinzipien für elementare Bildung in der täglichen pädagogischen Arbeit umgesetzt.

Gezielte gruppenübergreifende Sprachförderung

Unsere Einrichtung widmet der Sprachförderung als trägerspezifischen Fokus einen speziellen Schwerpunkt, durch eine dafür eigens angestellte Kindergartenpädagogin, welche sich mit der gezielten, individuellen Förderung der sprachlichen Entwicklung der Kinder auseinandersetzt.

Bildungspsychologisch fundiert

Der Aufbau der individuellen Sprachförderung richtet sich nach entwicklungs- und bildungspsychologischen Aspekten (siehe Sprachkompetenzmodell für den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule sowie das Lernstufenmodell; Charlotte Bühler Institut).

Individuelle Förderung

Wir unterstützen die Kinder beim Erwerb der Sprache, indem wir uns am Entwicklungsstand, an sprachlichen Vorerfahrungen sowie am individuellen Lerntempo orientieren.

Sprachfreude fördern

Es ist uns ein Anliegen, die Sprachfreude und Sprechhandlung der Kinder zu fördern. Ihr Sprachbewusstsein zu stärken, und die produktiven Sprachkompetenzen im Spiel durch qualitätsvolle Sprachanregungen aktiv zu begleiten. Sie entdecken so einen spielerischen, lustvoll motivierten Zugang zur Sprache.